kurz erklärt
Open Education
Die Forderung Bildung für Alle frei zugänglich zu ermöglichen. Open Education geht dabei weit über das reine Verfügbarmachen von Informationen im Internet hinaus.
Die Idee hinter Open Education verspricht frei verfügbare Bildung und Bildungsmaterialien, die ohne Lizenzgebühren genutzt werden können, die sich miteinander kombinieren lassen und die von den Lernenden jederzeit ergänzt und verbessert werden können.
Nach einem der ganz großen Pioniere im Bereich Open Education, der Khan Academy von Salman Khan, fallen vor allem Angebote wie z.B. OpenCourseWare vom MIT, edX als Gemeinschaftsprojekt von MIT, Harvard und Berkeley, openHPI vom Hasso-Plattner-Institut oder die vom ehemaligen Stanford Professor Sebastian Thrun gegründete digitale Universität Udacity.
Massive Open Online Courses
Diese hochwertigen Online Studiengänge zu einzelnen Themen werden von den renommiertesten Spitzenuniversitäten der Welt bereitgestellt. Sie sind praktisch von fast jedem Ort der Welt aus erreichbar und mit keinen direkten Kosten verbunden. Sie erfordern keine Aufnahmeprüfungen und bieten bei erfolgreichem Bestehen ein anerkanntes Abschlusszertifikat.
Diese MOOCs (massive open online course) ermöglichen so eine Weiterbildung auf hohem Niveau für Jeden, der über einen Internetzugang verfügt – frei von Kosten, Aufnahmeprüfungen oder Zugangshürden. Den derzeitigen Höhepunkt erreicht die Idee mit Coursera.
Diese Plattform wird von mehr als 30 weltweit renommierten Universitäten mit hochwertigen Inhalten versorgt, bietet an die 200 Studiengänge und zählt bereits mehr als 1.5 Millionen eingeschriebene Menschen, die sich darüber weiterbilden. Bislang völlig kostenfrei und inklusive einem qualifizierten Abschlusszertifikat.
Nur wenige Angebote sind bisher wirklich offen
Auch wenn bisher fast alle Angebote frei zugänglich sind, so merkt man bei einem genaueren Blick schnell, dass nur ganz wenige davon wirklich offen unter einer Creative Commons Lizenz verfügbar sind. Nur dann ist es aber möglich, dass die Teilnehmer nicht nur frei auf die Inhalte zugreifen können, sondern diese auch gleich aktiv verändern, verbessern, ergänzen oder selbst weiterverwenden können.
Erst damit wird aber wirklich eine Revolution möglich, denn jetzt können Kurse genauso wie Wikipedia Artikel mitgestaltet und für beliebige Zwecke eingesetzt werden. Eines der wenigen konsequent offenen Projekte ist dabei die Wikiversity, die weitgehend auf Infrastruktur der Wikipedia aufbaut. Die folgende Zusammenstellung soll einen Überblick zu den verschiedenen Projekten und Plattformen geben:
Apple iTunes U
learn anything, anywhere, anytime
Class2Go
take open Stanford online classes, anywhere
Coursera
take the world’s best courses, online, for free
Khan Academy
learning made simple
MIT & Harvard edX
the future of learning is now, for anyone, anytime, anywhere
MOOC
ecosystem and catalyst for massively online open courses
Open Courseware Consortium
free and open digital publication of high quality educational materials
OER
open educational resources
openHPI
social platform for interactive open online courses in information technology
P2PU
peer to peer university
Stanford AI class
stanford artificial intelligence open classes
Udacity
university level eduation at high quality and low cost
Venture Lab
free online technology entrepreneurship courses from Stanford
Wikiversity.org
open learning community
Yale Open Courses
lectures from selected Yale College courses to the public free of charge
Open Education ermöglicht neue Geschäftsmodelle
Diese Angebote leiten gleichzeitig auch eine Neuordnung der bisherigen Geschäftsmodelle im Bildungsbereich ein. Traditionelle Angebote, vor allem unterhalb der Top-Elite-Universitäten, werden zunehmend schwerer hohe Studiengebühren rechtfertigen und gleichzeitig Schritt halten können mit der Aktualität und dem Innovationsgrad der Online Kurse.
Diese sind punkten mit hoher Skalierbarkeit durch das Peer Review Prinzip und Lernbegleiter (Facilitators) sowie einer besseren Durchlässigkeit für hochaktuelle Inhalte – im Schnitt verdoppelt sich das verfügbare Wissen innerhalb eines technischen Ingenieurstudiums alle 24 Monate.
Community-getriebene, vernetze Inhalte lösen starre Materialen ab
Zentral vorgegebene, starre Formate können mit dieser Geschwindigkeit längst nicht mehr Schritt halten. Dies ist die Domäne von Community-getriebenen, vernetzen Inhalten, die mit relativ geringem Aufwand kontinuierlich das neueste Wissen ergänzen und kombinieren können.
Offene kollabortive Research-Communities wie Mendeley oder ResearchGate zeigen auch hier die Möglichkeiten auf und runden mithilfe von Open Research / Open Access das Ökosystem aus Sicht von Forschung und Lehre ab.
Sobald die neuen Akteure wesentliche Nutzerzahlen und Marktanteile erreicht haben, wird sicher zumindest ein Teil der Kurszertifikate nicht mehr komplett kostenfrei bleiben.
Da das System jedoch auch für Millionen von Studenten skaliert, dürften die Kosten im Vergleich zu herkömmlichen Ausbildungskosten verschwindend gering bleiben. Im Gespräch sind z.B. bezahlbare $ 99 pro Kurs-Zertifikat.